Was ist ein Canonical Tag?
Ein Canonical Tag (auch bekannt als „rel=canonical“) ist eine Möglichkeit, Suchmaschinen mitzuteilen, dass eine bestimmte URL die Hauptkopie einer Seite darstellt. Die Verwendung des Canonical Tags verhindert Probleme durch identische oder „doppelte“ Inhalte, die auf mehreren URLs erscheinen. Praktisch gesprochen sagt der canonical-Tag den Suchmaschinen, welche Version einer URL in den Suchergebnissen erscheinen soll.
Als solches sind Canonical Tags Teil des technischen SEO Bereichs.

Warum ist die Kanonisierung wichtig?
Duplicate Content ist ein kompliziertes Thema, aber wenn Suchmaschinen viele URLs mit identischem (oder sehr ähnlichem) Inhalt crawlen, kann das eine Reihe von SEO-Problemen verursachen. Erstens, wenn Suchmaschinen-Crawler, wie der von Google, sich durch zu viele doppelte Inhalte wühlen müssen, kann es sein, dass sie einige deiner einzigartigen Inhalte übersehen. Zweitens kann sog. „Duplicate Content“ deine Ranking Potentiale verwässern. Schließlich kann es auch passieren, dass Suchmaschinen die falsche URL als „Original“ auswählen, selbst wenn dein Inhalt ein gutes Ranking hat. Die Verwendung der Kanonisierung hilft dir dabei, deine doppelten Inhalte zu kontrollieren, sowie „noindex“ zu vermeiden.
Das Problem mit URLs
Du denkst vielleicht: „Warum sollte jemand eine Seite duplizieren?“ und nimmst fälschlicherweise an, dass die Kanonisierung nichts ist, worüber du dir Sorgen machen musst. Das Problem ist, dass wir als Menschen dazu neigen, eine Seite als ein Konzept zu betrachten, wie zum Beispiel deine Homepage. Für Suchmaschinen ist jedoch jede eindeutige URL eine eigene Seite.
Zum Beispiel könnte Google deine Homepage auf alle folgenden Arten erreichen:
http://www.beispiel.de
https://www.beispiel.de
http://beispiel.de
http://beispiel.de/index.php
http://beispiel.de/index.php?r…
Für einen Menschen stellen all diese URLs eine einzige Seite dar. Für einen Crawler ist jedoch jede einzelne dieser URLs eine einzigartige Seite. Selbst in diesem einzelnen Beispiel sehen wir, dass fünf Kopien der Homepage im Spiel sind. In Wirklichkeit ist dies jedoch nur ein kleiner Ausschnitt der Variationen, auf die du stoßen könntest.
Moderne Content-Management-Systeme (CMS) und dynamische Websites verschärfen das Problem noch weiter. Viele Websites fügen automatisch Tags hinzu, erlauben mehrere Pfade (und URLs) zum gleichen Inhalt und fügen URL-Parameter für Suchen, Sortierungen, Währungsoptionen usw. hinzu. Es kann sein, dass du Tausende von doppelten URLs auf deiner Seite hast und es nicht einmal merkst. Dies ist nur einer von vielen Faktoren, die es bei der Erstellung von WordPress Webseiten zu beachten gilt.
Canonical Tags: Best Practices
Probleme mit doppelten Inhalten können extrem knifflig sein, daher sind hier ein paar wichtige Dinge, die man bei der Verwendung des Canonical Tags beachten sollte, um häufige Fehler zu vermeiden:
1. Canonical Tags können selbst-referenzierend sein
Es ist ok, wenn ein Canonical Tag auf die aktuelle URL zeigt. Mit anderen Worten, wenn die URLs X, Y und Z Duplikate sind und X die kanonische Version ist, ist es in Ordnung, den Tag, der auf X zeigt, auf die URL X zu setzen. Das mag offensichtlich klingen, aber es ist ein häufiger Punkt der Verwirrung.
2. Proaktiv deine Homepage kanonisieren
Angesichts der Tatsache, dass Duplikate von Homepages sehr häufig vorkommen und dass Leute auf viele Arten auf deine Homepage verlinken können (was du nicht kontrollieren kannst), ist es normalerweise eine gute Idee, ein kanonisches Tag auf deiner Homepage-Vorlage anzubringen, um unvorhergesehene Probleme zu vermeiden.

3. Überprüfe stichprobenartig deine dynamischen kanonischen Tags
Manchmal führt ein schlechter Code dazu, dass eine Seite für jede Version der URL einen anderen Canonical Tag schreibt (wobei das gesamte Canonical Tag fehlt). Überprüfe deine URLs unbedingt stichprobenartig, besonders bei E-Commerce- und CMS-gesteuerten Seiten.
4. Vermeide gemischte Signale
Suchmaschinen können einen Canonical Tag vermeiden oder ihn falsch interpretieren, wenn du gemischte Signale sendest. Mit anderen Worten, kanonisiere nicht Seite A –> Seite B und dann Seite B –> Seite A. Genauso wenig kanonisiere Seite A –> Seite B und erstelle dann eine 301-Weiterleitung von Seite B –> Seite A. Es ist auch generell keine gute Idee, Canonical Tags zu verketten (A–>B, B–>C, C–>D), wenn du es vermeiden kannst. Sende klare Signale, oder du zwingst Suchmaschinen zu schlechten Entscheidungen.
5. Sei vorsichtig bei der Kanonisierung von Beinahe-Duplikaten
Wenn die meisten Leute an Kanonisierung denken, denken sie an exakten Duplicate Content. Es ist möglich, den Canonical Tag bei Beinahe-Duplikaten (Seiten mit sehr ähnlichem Inhalt) zu verwenden, aber gehe mit Vorsicht vor. Es gibt viele Diskussionen zu diesem Thema, aber im Allgemeinen ist es in Ordnung, Canonical Tags für sehr ähnliche Seiten zu verwenden, z.B. für eine Produktseite, die sich nur durch Währung, Standort oder ein kleines Produktattribut unterscheidet. Denke daran, dass die nicht-kanonischen Versionen dieser Seite möglicherweise nicht für das Ranking in Frage kommen. Wenn die Seiten zu unterschiedlich sind, können Suchmaschinen den Tag gänzlich ignorieren.
6. Domainübergreifende Duplikate kanonisieren
Wenn du beide Seiten kontrollierst, kannst du das kanonische Tag domainübergreifend verwenden. Nehmen wir an, du bist ein Verlag, der oft den gleichen Artikel auf einem halben Dutzend Seiten veröffentlicht. Wenn du den Canonical Tag verwendest, wird deine Ranking-Power lediglich auf eine Seite konzentriert. Bedenke, dass die Kanonisierung die nicht-kanonischen Seiten vom Ranking ausschließt, also stelle sicher, dass diese Verwendung zu deinem Geschäftsfall passt.
Canonical Tags vs. 301 Weiterleitungen
Eine häufige SEO-Frage ist, ob ein Canonical Tag die Link Autorität (PageRank) genauso weitergeben wie 301 Weiterleitungen. In den meisten Fällen scheinen sie das zu tun. Bedenke, dass diese beiden Lösungen zwei sehr unterschiedliche Ergebnisse für Crawler und Webseiten-Besucher erzeugen.
Wenn du 301 Seite A–>Seite B weiterleitest, dann werden Besucher automatisch zu Seite B weitergeleitet und sehen nie Seite A. Wenn du einen Canonical Tag von Seite A–>Seite B setzt, dann wissen Suchmaschinen, dass Seite B kanonisch ist, aber die Nutzer können beide URLs besuchen. Stelle sicher, dass deine Lösung dem gewünschten Ergebnis entspricht.
Wie du deine Canonical Tags für SEO überprüfst
Wenn du deine Canonical Tags überprüfst, gibt es eine Reihe von Dingen, die es wert sind, für eine optimale SEO-Leistung überprüft zu werden. Hier ist eine kurze Checkliste:
- Hat die Seite ein Canonical Tag?
- Zeigt die kanonische Markierung auf die richtige Seite?
- Sind die Seiten crawlbar und indizierbar?
Ein häufiger Fehler ist es, das Canonical Tag auf eine URL zu zeigen, die entweder von robots.txt blockiert wird oder auf „noindex“ gesetzt ist. Dies kann gemischte Signale an Suchmaschinen senden. Im Folgenden findest du einige übliche Methoden, um deine Canonical Tags zu inspizieren und zu überprüfen.
1. Quellcode anzeigen
In den meisten Browsern kannst du mit der rechten Maustaste auf „Quellcode anzeigen“ klicken oder einfach über die Adressleiste auf den Quellcode zugreifen, etwa so:
view-source:https://yoyaba.com/canonical-tags
Untersuche den Quellcode und suche nach dem Canonical Tag im <head>-Bereich deiner Seite.
2. Überprüfung in Massen mit Software-Lösungen
Viele SEO-Softwares erlauben es dir, kanonische Tags in großen Mengen zu überprüfen. Screaming Frog zum Beispiel prüft auf fehlende kanonische Tags und kann dies für Tausende Seiten auf einmal tun.

Fazit: Canonical Tags
Canonical Tags sind ein Thema, mit dem sich viele technophobe Menschen eher ungern beschäftigen möchten. Leider sind fehlende Canonical Tags oftmals die Quelle von ungeheuren Massen an Duplicate Content, die sich außerordentlich negativ auf das Ranking von einzelnen Unterseiten oder gar einer ganzen Webseite auswirken.
Keine Sorge, wenn du nicht alle Aspekte dieses Teilbereichs direkt verstanden hast. Lies dir diesen Beitrag gerne mehrmals durch und hinterlasse uns bei Bedarf weitere Fragen in den Kommentaren. Wir antworten gerne darauf!
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